In der Marx’schen Konzeption der Ideologiekritik lässt sich eine Spannung zwischen einer “kognitivistischen” Intuition über die Falschheit von Ideologien und einer “materialistischen” Intuition finden, nach der die Unwahrheit von Ideologien keine Basis der Kritik sein kann. Dieses Dilemma droht die Plausibilität der Ideologiekritik zu untergraben. In dem Artikel argumentiere ich, dass auf der Basis einer expressivistischen Theorie von Ideologien, derzufolge Ideologien Denkformen sind, die in einem Ausdrucksverhältnis zu Praxisformen stehen, dieses Dilemma aufgelöst werden kann und Ideologiekritik als Praxiskritik rehabiltiert werden kann.